Gartenarbeit ist gut für Sie! Samen zu pflanzen und ihnen beim Wachsen zu helfen, hat nachweislich positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Und dann ist da noch das Endergebnis: gesunde Lebensmittel mit vielen Nährstoffen, die unser Wohlbefinden steigern.
Nach Angaben der National Gardening Association hat etwa ein Drittel der Amerikaner einen eigenen Garten. Außerdem haben in den letzten zehn Jahren immer mehr Menschen einen Garten angelegt. Tatsächlich ist die Zahl der Haushalte, die ihre eigenen Lebensmittel anbauen, in den letzten 10 Jahren um 17 Prozent gestiegen.
Außerdem sind die Millennials (18-34 Jahre) die Bevölkerungsgruppe, die sich am meisten für die Gartenarbeit interessiert. Das bedeutet, dass sogar Teenager die Vorteile der Gartenarbeit entdecken.
Gartenarbeit baut Stress ab
Wissenschaftler haben auch herausgefunden, dass die Pflege eines Gartens tatsächlich den Cortisolspiegel senkt. Das ist das Hormon, das ausgeschüttet wird, wenn wir unter Stress stehen.
In einer Studie führten die Teilnehmer eine stressige Aufgabe aus und wurden dann nach dem Zufallsprinzip 30 Minuten lang der Gartenarbeit im Freien oder dem Lesen in einem Raum zugeteilt. Anschließend maßen die Forscher den Cortisolspiegel in ihrem Speichel. Außerdem befragten sie sie zu ihrer Stimmung.
Anschließend stellte das Forschungsteam fest, dass sowohl die Gartenarbeit als auch das Lesen den Cortisolspiegel senkte. Allerdings war der Rückgang in der Gruppe mit Gartenarbeit deutlich stärker.
Außerdem berichteten die Studienteilnehmer, dass die Gartenarbeit eine positive Stimmung wiederherstellt. Die Kontrollgruppe hingegen gab an, dass das Lesen ihre Stimmung sogar verschlechterte. Abschließend stellten die Forscher fest: „Diese Ergebnisse liefern den ersten experimentellen Beweis dafür, dass Gartenarbeit den Abbau von akutem Stress fördern kann.“
Bauen Sie positive Gewohnheiten in Ihren Tag ein
Gartenarbeit ist eine positive Gewohnheit – genau wie täglicher Sport oder Spaziergänge mit dem Hund. Wenn wir unser Leben um gesunde Routinen herum strukturieren, haben wir die Möglichkeit, positive Gefühle zu erleben. Zu diesen Gefühlen gehören Zufriedenheit, Entspannung, Freude und das Gefühl, etwas erreicht zu haben.
Gesunde Gewohnheiten geben uns also die Möglichkeit, den ganzen Tag über gute Gefühle zu erleben. Barbara Fredrickson, eine führende Forscherin auf dem Gebiet der positiven Psychologie, bezeichnet diese Erfahrungen als „Mikro-Momente positiver Emotionen“.
Der Aufbau einer neuen, gesunden Gewohnheit kann schwierig sein. Aber um Ergebnisse zu erzielen, muss ein Garten regelmäßig und sorgfältig gepflegt werden. Deshalb sind wir motiviert, jeden Tag nach draußen zu gehen. Dadurch erhalten wir die stressreduzierende Wirkung der Gartenarbeit auf einer kontinuierlichen Basis.
Wie schmutzige Hände die psychische Gesundheit fördern
Der Kontakt mit Erde kann tatsächlich gut für unseren Geisteszustand sein. Die Forschung zeigt einen Zusammenhang zwischen Bodenbakterien und Stressresistenz.
Es stellt sich heraus, dass die Mikrobiota in unserem Darm (das so genannte Mikrobiom) mit dem Gehirn kommuniziert. Daher trägt das Mikrobiom dazu bei, stressbedingte Veränderungen der Physiologie, des Verhaltens und der Gehirnfunktion zu regulieren.
In einer Studie aus dem Jahr 2016 wurde Mäusen das Bodenbakterium Mycobacterium vaccae eingeimpft. Daraufhin wurden die Neuronen in ihren Gehirnen, die Serotonin produzieren, aktiviert. Dies ist von Bedeutung, da ein Mangel an Serotonin mit Depressionen in Verbindung gebracht wird.
Den Autoren der Studie zufolge „deuten die Daten darauf hin, dass die Exposition gegenüber Umweltmikroorganismen … einen gesundheitlichen Nutzen haben kann, einschließlich eines Nutzens für die psychische Gesundheit bei Personen mit stressbedingten psychiatrischen Störungen wie PTBS und schweren Depressionen.“
Der meditative Aspekt der Gartenarbeit
Die Konzentration auf eine einzige Aufgabe führt zu einer meditativen Geisteshaltung. Außerdem fördert der Aufenthalt in der Natur die Achtsamkeit. Gartenarbeit beinhaltet beide Aktivitäten.
Dies ist ein wichtiger Aspekt, wie die Gartenarbeit unser Wohlbefinden fördert, denn Achtsamkeit und Meditation unterstützen beide die geistige Gesundheit.
Tatsächlich zeigen immer mehr Studien, dass Achtsamkeitsmeditation Stress und Ängste lindern kann. Insbesondere aktiviert die Meditation die Entspannungsreaktion des Nervensystems. Außerdem helfen uns Meditation und Achtsamkeit dabei, unsere Emotionen aus der Ferne zu beobachten, anstatt uns in ihnen zu verfangen.
Eine Studie an der Johns Hopkins University ergab, dass Meditation bei der Behandlung von Angst- und Depressionssymptomen genauso wirksam sein kann wie Antidepressiva.